08 Okt A HETZ oder die letzten Tage der Menschlichkeit
2009 braute das Theater Hausruck unter der künstlerischen Leitung von Georg Schmiedleitner und Chris Müller ein elektrisierendes Gemisch aus klassischen Theaterszenen (u. a. von Franzobel), Performance, Video-Dokumentationen, wissenschaftlichen Statements und zahlreichen Überraschungen. Die Themen der Theaterreise sind die brennenden Fragen unserer Zeit: Chancen und Gefahren der Globalisierung, Hintergründe der großen Migrationsbewegungen – vom Tourismus bis zur Flucht vor Verfolgung und Hunger. Erzählt anhand menschlicher Schicksale zwischen Fremdheit, Ressentiment und Solidarität.
Dabei funktioniert das Theater Hausruck eine Kirche, Gast- und Gemeindehäuser, Ausflugsziele und öffentliche Räume zu Theaterschauplätzen um, auf denen unsere Gegenwart ungeschminkt verhandelt wird. Der Hausruck als Kulisse, vor der Kunst und Leben – zum Teil unbemerkt – ineinander übergehen.
Medienstimmen
„In einer beklemmend inszenierten Reise durch den Hausruck erlebt das Publikum einen leidenschaftlichen Protest gegen die Asylpolitik Österreichs.“ Leo Matteo Bachinger, Die Presse, 31.07.2009
„…eine entlarvende Reise ins Unterfutter der menschlichen Seele.“ Peter Grubmüller, OÖN, 31.07.2009
„…fulminante Uraufführung! … mutige, grandiose Theaterreise.“ Vera Rathenböck, Krone OÖ, 31.07.2009
„Großes Theater, das weh tut … Ein überwältigendes, ganz großes Theatererlebnis.“ Christian Pichler, Österreich, 31.07.2009
„Das wahre Theater spielt sich nie nur bei der Premiere ab. Ein wesentlicher Moment in dem Hausruck-Projekt ist es, dass schon während der Inszenierungsarbeit Weltbilder aufeinanderprallen konnten: von Einheimischen und Asylanten, Anrainern und Bühnenaktivisten, Engagierten und Skeptikern.“ Clemens Pangal, Salzburger Nachrichten, 31.07.2009
„Wegschauen und nichts fühlen ist unmöglich.“ (fer) Sonntags Rundschau Linz, 2.8.2009
„A Hetz ist eine abenteuerliche Mischung aus Autorentheater (Franzobel), Expertenvortrag, Bildertheater, Dokufiktion und Performance mit Profis und Laien.“ Bühne, 7/2009
Auch 2009 standen dem Theater Hausruck neben dem engagierten Team von LaiendarstellerInnen viele hochkarätige Mitwirkende zur Seite: Maria Hofstätter (Projekttheater Vorarlberg, Kinofilme von Ulrich Seidl: „Hundstage“, „Import Export“) ist ebenso mit von der Partie wie Theater Hausruck „Stammspieler“ Franz Froschauer und der Wiener Mime Oscar Blaha. Dazu stoßen der Buchautor, Tänzer und attac-Aktivist Christian Felber sowie der globalisierungskritische Publizist und Clown Klaus Werner-Lobo. Die traurige Wahrheit hinter TV-Statements enthüllt das Kabaretttrio Maschek („Dorfers Donnerstalk“), während Komponist Rupert Schusterbauer in bewährter Manier die Theatermusik beisteuert. Die Theatertexte stammen u. a. aus der Feder von Franzobel, Stefan Brandtmayr zeichnet für die Bühnenbilder, Cornelia Kraske für die Kostüme verantwortlich.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,232174